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Photo by Rainer Berson

Walter Lott ist am 7.9.2000 gestorben. Von 1984 bis etwa 1992 hat er mich persönlich als Lehrer begleitet. Seitdem begleitet er mich anders- aber ich fühle mich weiter nicht ohne Bezug in dem, was ich beibringe.Wenn ich diese Website über Ihn im Netz stehen habe und über ihn schreibe, ist das ein Versuch, ihn in dem, was und wie er unterrichtete, zu würdigen.

Der Gedanke kam mir, als ich nach seinem Tod im Internet surfte, um herauszufinden, ob es denn Seiten über oder von oder mit ihm gibt. Ich fand nur sehr wenig Informationen- und fand das erschreckend. Ich habe mitbekommen, dass er auf einige hundert Menschen allein im europäischen Raum Einfluß genommen hat durch seine Art, die "Method" zu unterrichten- ich weiß auch von einigen amerikanischen Kreisen, in denen sein Name hochgehalten wird bis heute- das konnte nicht sein- nur mußte ich erst einmal lernen, wie man so etwas macht. Jetzt (Okt. 2003) weiß ich es :-)

Ein Bekannter von mir sprach einmal aus: "Wenn ich Geld für mein Coaching verlange, ist das Geld für die Zeit, die ich investiere. Mein Coaching kann man mir nicht bezahlen" So ein Gefühl bekomme ich auch, wenn ich an Walters Arbeit denke. Ich habe mich auch in den legendären Griechenland- Workshops, die ich ab 1986 besuchte, von ihm gesehen und unterstützt gefühlt, trotz 50 anderer Kursteilnehmer, die neben mir Töne machten, Monologe vor sich hinmurmelten oder ausrasteten. Wenn ich irgendwo gelernt habe, dass Schauspielerei eigentlich ein anderes Wort für "Gefühlsleistungssport" ist, dann dort. Die Art, Feedback zu geben, seine Konzentration auf Szenen, sein Ärger, wenn nichts passierte in einer Szene, der aber sofort wieder wich, wenn die Szene in Bewegung geriet- das alles sind Momente, die sich eingegraben haben in meine Erinnerung. Das Bild von diesem großen Mann, der mit höchster Aufmerksamkeit den Ablauf auf der Bühne oder einen Kurs in Übungen verfolgte, vergesse ich nie mehr.

Legendär sind seine Sommerkurse in Griechenland. Es ist gar nicht leicht, herauszufinden, wann seine Kurse dort begannen. Vermutungen lassen etwa auf 1982/83 - auf Santorini schließen. Danach muß es auf Zakynthos und/oder Lesbos weiter gegangen sein, 1986 gab es ein großes, verstaubtes Kino auf Tinos, das uns herbergte, übrigens auch 1987,1988. 1989 bin ich mir nicht sicher- aber 1990 waren wir auf Kos, in einer Diskothek. Zu diesem Kurs floh ich richtiggehend, hatte ich doch soeben mein Diplom als Sprecherzieher errungen- und das stand mir fürs Spielen mächtig im Weg. Nach 4 Wochen wußte ich wieder, um was es eigentlich ging.

1984 gründeten wir zu viert, unter anderem Manfred Schwabe, Laura Tassi und ich, den Verein "Forum für Kommunikation in Kunst e.V., der in Köln von 1984 bis 1992 regelmäßig Kurse mit ihm veranstaltete. 1986 gab es im Mai einen Kurs in Pfullingen, in Hamburg gab es einen Kurs in Altona..., Ich lud ihn 1987 nach Stuttgart ein, ...

Irgendwann ab 1987 arbeitete Walter Lott in Wien zusammen mit Tabori am Schauspielhaus in der Porzellangasse, das er "Der Kreis" nannte.

Es wird versucht, einen Überblick über gehaltene Kurse zu geben. Ich freue mich auch weiterhin über Zusendungen und Informationen, die mir über meine Kontaktseite geschickt werden können.

Nach Walters Tod, am 5.-6. Mai 2001, trafen sich in Wolfsthal bei Wien fast 30 ehemalige Schüler aus ganz Europa, um ihn zu feiern, zu würdigen und zu verabschieden. Die beste Möglichkeit, dies zu tun, war ein Festessen mit allem, was er selber am liebsten aß. Die letzten Jahre am 15.8. saßen außerdem einige ehemalige Studenten von Walter auf der Terrasse des Hotel Tinion auf Tinos und feierten ihn auch dort.

Stationen von Walter Lott: werden noch hinzugefügt! ich habe soeben beim Stöbern die Unterlagen gefunden, die er uns zur Verfügung gestellt hatte, um Werbung für seine Kurse zu machen.

 

(Christoph Hilger, upgedatet 09/2019)

 

Links zu einer Widmung eines australischen Lehrers, die ich geteilt hatte, sind leider aus dem Netz verschwunden und ich habe den Inhalt nicht kopiert. Der Tenor aber war ähnlich: Wenn Walter in den Raum kam, wußte man- hier ist einer, der weiß, was er tut, der in seiner schlichten genauiogkeit elektrisieren konnte, der einen unglaublich genauen Blick für die ihm anvertrauten Schauspieler hatte und einen ungeheuer voranbringen konnte...

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